Reisebericht Schottland mit dem Wohnmobil Teil

Tag 8. Arbroath - Banchory

Die Nacht war herrlich, das Meeresrauschen hatte eine beruhigende Wirkung. Dennoch geht‘s weiter. Dunnottar Castle steht auf unserem Zettel. Vor dem Eingang treffen wir eine deutsches Ehepaar, das auf dem Heimwege ist.

Sie erzählen uns, dass sie noch letzte Woche teilweise Schnee gehabt hätten. Bis jetzt scheint Petrus es ja gut mit uns zu meinen. Wir gehen hinunter zum Castle, der Küstenstreifen sieht gut aus, mit der Ruine eine wahre Filmkulisse. Bekannt ist die Burg als Kulisse der Hamlet-Verfilmung mit Mel Gibson.

Hier geht‘s

Das nächste Etappenziel heißt Aberdeen. Unser Navi leitet uns mitten in die Stadt. Wir finden einen Parkplatz in einer kleinen Seitenstraße. Zu Fuß geht es ins Centrum. Typisch für das Stadtbild ist der silbergraue Granit aus den ehemals umliegenden Steinbrüchen. Aus diesem Grund wird die Stadt auch gerne „Silver City“ genannt.

Provost Skene's House, Aberdeen, Peter Pohlmann

Wir setzen uns zum Essen an einem kleinen Platz. Danach erkunden wir die Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist das Provost Skene‘s House. Ein Haus, das im Zeitstil des 17./18. u. 19. Jahrhundert Zimmer u. Trachten ausstellt. Leider dürfen keine Bilder von innen im Netz veröffentlicht werden.

Wir besuchen noch die Aberdeen Art Gallery. Auch hier ist der Eintritt frei.

Die Stadt selber sagt uns nicht so zu also geht‘s zurück zum Womo. Hier noch ein paar Bilder.

Auf der Suche nach einem Stellplatz, landen wir bei Milton of Crathes, einer alten Eisenbahn-Station, die von einigen Eisenbahnfreunden erhalten wird.

Da der Stellplatz an einem Flüsschen liegt, entscheide ich mich zu einem kleinen Angelversuch. Dabei sollte es auch bleiben, denn leider habe ich nichts gefangen. Den Nachmittag verbringen wir mit Entspannung vor dem Womo. Am Abend geht es per Rad in den nächsten Ort in einen Pub, wo wir ein Guinness genießen.

Tag 9. Banchory - Duftown-Glenfiddich

So, heute soll es in die erste Whisky Distillery gehen. Eigentlich ist Whisky nicht so mein Getränk, aber wenn ich schon im Whiskyland bin, dann sollte man sich dem nicht entziehen. Aber der Weg ist das Ziel u. das Beste kommt zum Schluss.

Auf dem Weg liegt noch Ballater, der Ort in dem die königlichen Hoflieferanten leben. Fast an jedem Laden hängt das Wappen des Königshauses. Wir kehren in einem Pub ein, um zu dinieren.

Leider kann man nicht alles im Castle besichtigen, da die Räume ja auch bewohnt werden. Es ist dennoch interessant u. sehenswert.

Es besteht auch die Möglichkeit, hier auf dem Parkplatz zu übernachten.

Teilweise führt uns der Weg durch eine einsame Landschaft, die wenn die Heide blüht, wahnsinnig aussehen muß.

In Duftown angekommen, stellen wir uns auf den großen Parkplatz von Glenfiddich. Es ist schon spät u. alles geschlossen.

Der ganze Ort riecht nach Mals. Wir bleiben hier über Nacht. Es geht noch zu Fuß in den Ort.

Dann geht‘s zum Sommersitz der Queen, Balmoral Castle. Überall in den Städten sind Plakate u. Zeichen des Diamond Jubilee 2012 der Königen Elizabeth zu sehen. 60 Jahre hat sie bis jetzt ihre Amtszeit abgesessen, diese Frau verdient Respekt.

Aber dieses Castle sollte man sich ansehen. Allein die Park- u. Gartenanlage ist schon Sehenswert, Wir wandeln auf Ihren Spuren. Der Audioguide erklärt ausführlich die Geschichte, sowie die Arbeit, die hier von vielen Angestellten ausgeführt wird.

Tag 9. Duftown-Glenfiddich

Am Morgen erwachen wir bei strahlendem Sonnenschein. Auf dem Parkplatz haben sich schon einige Menschen versammelt, um an einer Führung teilzunehmen. Wir frühstücken erstmals in Ruhe draußen, um eine Grundlage für den Besuch bei Glenfiddich zu schaffen.

Es gibt eine Führung in deutsch, die kostenlos ist. Sie beinhaltet eine Geschmacksprobe, von 12-18 jährigem Whisky. Die Dame erklärt uns ausführlich den Entstehungsprozess des edlen Tropfens. Hier lernen wir, dass der Whisky mit einem „kleinen“ Tropfen Wasser getrunken wird. Insgesamt ist es eine tolle Führung gewesen, die natürlich im Giftshop endet, wo wir uns mit einigen Flaschen 15jährigem eindecken.

Da wir Alkohol getrunken hatten, war natürlich nicht an eine Weiterfahrt zu denken. Darum entschlossen wir uns, die Räder rauszuholen u. in die benachbarte Fassherstellung zu fahren. Hier konnte man die Entstehung der Whisky- Fässer bestaunen. Wir bezahlten den Eintritt, doch leider wurde die Führung nur in englisch abgehalten. Man sah auf der Galerie sehr gut die Überarbeitung u. Neu-Entstehung der Fässer. Die Küfer haben alle Hände voll zu tun hier.

Man konnte sich auch selbst verwirklichen, indem man versuchte, ein eigenes Fass herzustellen, was jedoch nicht jedem gelang.

Danach setzten wir uns in das Restaurant u. hielten Teetime. Der hausgebackene Kuchen schmeckte sehr lecker.

Tag 11. Glenfiddich - Dornoch

Unser heutiges Ziel ist Elgin. Hier befindet sich die Cathedrale, doch leider sind wir zu spät. Die Dame an der Kasse hat ein Schild rausgehängt, dass sie von 12:30 bis 13:30 Uhr zum Lunch ist. Die Besucher, die noch in den Ruinen waren, hat sie einfach eingesperrt. Sie müssen so lange warten, bis sie zurück ist. Wir fahren weiter nach Dornach u. legen einen Strandtag ein. Einige Kinder haben einen Sandwurm gefunden u. zeigen ihn uns stolz.

Der Strand selber ist herrlich. Wir entschließen uns, hier über Nacht stehen zu bleiben. Hier stehen schon ein paar WoMo´s, also scheint es keine Probleme zu geben.

Nach der Entspannung geht’s in die Stadt . Wir trauen unseren Ohren nicht, da spielen doch irgendwo Piper, schottische Dudelsack-Musikanten. Unseren Ohren nach, bis sie gefunden sind. Dann sehen wir sie, unsere 1. Piperband. Sie stimmten ihre Instrumente u. spielten sich ein. Die Zuschauer sammelten sich um sie. Ich empfand es als ein wirkliches Erlebnis.

Dann formierten sich die Piper u. zogen durch die Stadt. Das Publikum wurde in Staunen versetzt. Die Tänzer liefen zu Höchstleistungen auf. Uns wurde eine richtig gute Vorstellung geboten.

So viel gute Darbietungen machen durstig. Deshalb lassen wir den Abend bei einem guten Ale ausklingen.

Tag 12. Dornoch - Casteltown

Am Morgen ist es reichlich diesig. Wir entsorgen u. wollen heute nach Dunrobin Castle. Wir fahrern die Küste entlang u. der Dunst legt sich. Dann tauch das Castle vor uns auf. Auf dem Parkplatz steht eine Busgesellschaft aus unserer Heimat. Wir unterhalten uns ein wenig u. beginnen dann unsere Erkundung. Man soll nicht glauben, wie gut hier alles erhalten ist. Der Garten ist wirklich toll. Leider ist hier das Fotografieren in den Räumen verboten.

Bei der Weiterfahrt landen wir in einer kleinen Hafenstadt namens Helmsdale.

Ich zeige hier noch ein paar Bilder, die wir auf dem Weg nach John O‘ Groats gemacht haben. Jedes Dorf zu erwähnen, würde den Bericht sprengen.

In John O‘ Groats angekommen, wollen wir eigentlich hier stehen bleiben, doch dieses ist über Nacht nicht möglich.

John ò Groats ist ein Ort in der Grafschaft Caithness an der Nordostspitze Schottlands . Von hier aus fahren Fähren Richtung Orkney Inseln. Wir fahren nicht hinüber, obwohl meine Frau es gerne wollte...abgestimmt (Zeitmangel)!!!

Wir fahren weiter u. finden einen Stellplatz an der Küste, gegenüber einer Ruine in Castletown. Eigentlich ist das Übernachten hier verboten , aber die Versuchung ist groß. Der Grill wird ausgepackt und wir genießen den Sonnen- untergang. Insgesamt ein herrlicher Abend. Das Anglerglück ist mir auch hier nicht hold.

Tag 13. Casteltown - Durness

Eigentlich haben wir damit gerechnet, dass wir des Platzes verwiesen werden. Doch scheinbar wird dieses „No overnight parking“ für Touristen nicht so streng geahndet. Der Strand, sowie der Platz ist leer. Zu unserem Glück, muss ich sagen. Wir starten am frühen Morgen. Erstes Ziel ist heute Thurso. Hier schlendern wir durch die Stadt.

Weiter geht‘s nach Strathy Point . Hier dürfen wir zuschauen, wie in Schottland die Schafe geschoren werden. Wir unterhalten uns mit dem Schäfer u. sehen ihm bei der Arbeit zu . Dann gehen wir zum Leuchtturm. Leider können wir heute auf See keine Wale oder Seerobben entdecken. Trotzdem war die kleine Wanderung sehr schön.

Auf der Fahrt finden wir ein kleines nettes Kaffee, in dem wir lecker essen. Gleichzeitig ist es auch noch die Touristeninformation.

Die Kirche ist eine Sehenswürdigkeit. Strathnaver Museum at Bettyhill

Bettyhill, Peter Pohlmann,strathnavermuseum

Die Küste entlang, geht es weiter. Wir fahren durch traumhafte Landschaftsabschnitte. Des Öfteren halten wir, um ein paar Fotos zu machen. Teilweise sind die Straßen schon eng, aber da die Schotten überaus höfliche Fahrer sind, ist dieses kein Problem. Hier pocht keiner auf sein Recht, da sind die Engländer schon anders.

Das Landschaftsbild ändert sich auf unserer Rundreise von „Wattenmeer in Norddeutschland“ bis hin in den „Süden Europas“. Es gibt kaum etwas, was Schottland nicht zu bieten hat.

Nun ist der nächste Halt bei einer Höhle. Smoo Cave eine Meeres- und Süßwasserhöhle östlich von Durness in der Grafschaft Sutherland, an der Nordküste der schottischen Highlands, die direkt unten in einer Bucht liegt. Leider ist sie schon geschlossen. Aber es ist trotzdem sehr interessant und sehenswert.

So langsam wird es Zeit, dass wir uns einen Stellplatz suchen. Denn der heutige Tag war lang. Wir landen auf einem Campingplatz, direkt an der Küste. Unser Womo kann auch einmal Strom gebrauchen, damit die Batterien mal die volle Ladung bekommen. Auf dem Platz selber stehen einige Womo‘s. Wir unterhalten uns mit einem Holländer , der mit seinem kleinen Wohnwagen eine Rundreise macht. Der Whisky hat es ihm angetan, er berichtet, wie sie die Destillerien abklappern u. überall reichlich probieren.

Stellplatz:

Campingplatz Sango Sands

Tag 14. Durness - Lael

Mein lieber Mann, hat die Nacht der Sturm gepfiffen. Wir wollten abends Fernsehen, dass ging nicht, die Antenne hat so gewackelt, dass ich sie vorsichtshalber eingefahren habe.

Heute bläst er nicht mehr so stark. Wir duschen erst einmal ausgiebig u. das Frühstück schmeckt. Danach starten wir, die Fahrt geht zum Fähranleger . Wir wollen eigentlich auf die kleine Insel zu Cape Wrath. Als wir beim Anleger ankommen ist für unsere WoMo´s leider kein Parkplatz zu finden.

Der nette Fährmann bietet uns an, bei Rückkehr der Fähre (Stunden später…) einen Platz für uns freizuhalten, doch das ändert nichts an der Tatsache des momentanen Parkplatzmangels. Wir entschließen uns, weiter zu fahren.

Nach „Traumpfaden“ landen wir zum Mittagessen in Lochinver, einem kleinen Städtchen, welches eine Gemütlichkeit ausstrahlt, die man genießen sollte.

Da wir doch ziemlich rastlose Menschen sind, fahren wir weiter, vorbei von eimem Loch zum anderen. Die Landschaft ist unbeschreiblich. Bilder sagen mehr als unsere Worte.