Reisebericht Südpolen 2015

Man, wir haben unsere Irland-Tour so gerade eben verdaut, da wollen wir uns auch schon wieder auf den nächsten Trip vorbereiten, Südpolen. Da wir ja mittlerweile Nord-Polen zu schätzen gelernt haben, freuen wir uns sehr. Es ist nicht so weit entfernt, wie unsere anderen Trips.

Doch leider haben wir diesmal nicht so lange Zeit, wie bei den anderen Reisen. Um erst einmal mit dem Vorurteil aufzuräumen, das Land wäre nicht so sicher: es ist wohl so sicher oder unsicher, wie in allen anderen Ländern auch. Vorsicht ist nun mal überall auf der Welt geboten. Wir stehen über Nacht auf Camping-Plätzen. Die Menschen sind sehr nett und man kann hier super Urlaub machen. Die Landschaft ist einfach schön und es gibt so viel zu entdecken.

Doch nun genug des Geredes, es soll jetzt losgehen.

Nur noch kurz erwähnt, wie spiegeln hier nur unsere Erfahrungen wieder.  Es ist kein Reiseführer und für unsere Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Hinter den polnischen Städtenamen versuche ich, den deutschen Namen in Klammern zu setzen.

 

 

Hier noch einige Reiseland-Infos :

 

Stand: November 2015 (Auswärtiges Amt)

 

Ländername: Republik Polen (Rzeczpospolita Polska)

Klima: Gemäßigtes Übergangsklima

 

Lage: Nord-Süd zwischen Ostsee, Riesengebirge, Hoher Tatra und Beskiden, Ost-West zwischen Oder, Neiße und Bug

 

Größe: 312.679 Quadratkilometer

 

Hauptstadt: Warschau (Großraum) mit 1,729 Millionen Einwohnern (2014)

 

Bevölkerung: 38,48 Mio. (2014), 123 Einwohner pro Quadratkilometer, Zuwachsrate: -0,1%

 

Landessprache: Polnisch

 

Religionen / Kirchen: (Stand 2011) Katholiken (33,7 Millionen), Orthodoxe (156.000), Zeugen Jehovas (137.000), Lutheraner (71.000),  Reformierte, Methodisten, Altkatholiken, Juden, Muslime

 

Nationaltag: 1) 3. Mai (erste polnische Verfassung 1791); 2) 11. November (Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1918)

 

Regierungsform: Parlamentarische Demokratie (Zweikammerparlament) und Präsident mit (eingeschränkten) exekutiven Vollmachten

 

 

Noch eine Info Seite, mit guten Infos, hier der Link

 

1. Tag: Heimat - Magdeburg

So, nun soll es losgehen. Wir packen nur noch den Rest ins Wohnmobil. Die Zeremonie dauert ja wie immer, eine Zeit. Doch wir kommen erstaunlicher weise ziemlich zügig weg.

Wir wollen heute eine Kilometer fahren. Unsere Entscheidung, heute ein Stück über die Autobahn zu fahren, fällt uns nicht leicht, da wir sonst die Landstraße vorziehen.

Doch die Zeit, ein nicht unerheblicher Faktor in diesem Urlaub. Wir haben das erste Mal nicht so lange Urlaub bekommen, wie wir es sonst gewohnt sind. Also werden wir uns entscheiden müssen, ob wir volles Programm machen oder nur einfach drauf los fahren und dann langsam zurück.

Unsere erster Stopp ist in Magdeburg auf dem Stellplatz, den wir bereits kennen. Die Kosten sind auch schon angehoben worden, von 5 € auf 8 €, na ja. Wir wollen uns noch bewegen und gehen in die Stadt, sie ist ja nicht weit weg von hier. Wir bummeln so durch die Gegend. Natürlich darf das Hundertwasser Haus, auch die grüne Zitadelle genannt, nicht fehlen.

Es  ist schon spät und wir haben Hunger, also suchen wir uns ein Restaurant. Wir landen bei einem Tschechen der böhmische Küche anbietet, doch so super wie wir dachten, ist es dann doch nicht. Macht aber vielleicht auch die Atmosphäre, so zwischen den Plattenbauten, nicht gerade gemütlich. Aber haben wir uns ja ausgesucht. -  Aber vielen scheint es zu gefallen.

Auf dem Rückweg zum Stellplatz gönnen wir uns noch ein kleines Eis. Der Stellplatz direkt an der Elbe ist sehr schön und interessant, die Elbschiffe legen hier zu ihren Fahrten ab.

Stellplatz Daten: Magdeburg

 

52° 7' 58" N 11° 38' 52"E

 

Kostenlos: 8€

 

V/E

 

2. Tag: Magdeburg - Görlitz

Man, ist das ein Gefühl, mal nicht auf andere Mitfahrer Rücksicht zu nehmen. Wir können in Ruhe ausschlafen, wir sind ja nun wirklich Langschläfer. Das  ist für andere nicht gerade schön, die müssen auch immer auf uns warten.

Wir haben uns vorgenommen, dieses Mal keinen Stress zu machen. Mal sehen, ob es geht. Es ist mal so gegen 11 Uhr morgens, als wir uns vom Acker machen. Unsere Tour soll uns nach Görlitz,  zu polnischen Grenze bringen und ab nun über die Landstraße. Hätten wir nicht machen sollen, denn die Fahrt hat nichts, außer Zeit gekostet und das reichlich.  Wir wollen unterwegs noch ein paar Kosmetikartikel einkaufen, doch außer einem jedem bekannten Discounter,  finden wir nichts. Doch es ist eigentlich egal.

Auf dem letzten Stück, so 50 km vor Görlitz fahren wir nun doch auf die Autobahn. Den Görlitzer Stellplatz, den wir aus dem berühmten blauen WOMO - Führer haben, existiert leider nicht mehr. Ein Schild weist darauf hin, dass dieser Parkplatz kein Stellplatz wäre. Also mal wieder einer weniger !

Wir haben uns aber noch eine Alternative ausgesucht, weil wir uns das schon fast gedacht haben. Ist ja nicht das erste Mal, in der Serie von den Büchern.

 

Dann also los,  zu dem Stellplatz am Rosen Hof. Er soll 4 km entfernt vom Zentrum sein. Ein Platz bei einem Reiterhof und Freizeit-Zentrum. 15 € alles inbegriffen, selbst 2 Brötchen/Person sind inklusive (beim Bezahlen bestellen).

Als wir ankommen, geht ein Pferd mit Reiterin vor uns auf der Zufahrt. Mit  etwas Abstand fahren wir hinterher. Da kommt ein Mann auf die Straße und bittet uns, doch zu halten. Wir wundern uns, er zeigt uns noch, wo der Campingplatz ist. Wir fahren dort hin und nach einer kleinen Weile kommt er auf uns zu und erklärt uns, warum er uns angehalten hat. Er, ich zitiere: ob wir wüssten, was für ein Tier ein Pferd wäre? Dann erklärt er uns, dass es ein Fluchttier wäre und wenn es sich bedroht fühlt, was wohl der Fall gewesen wäre, die Geschwindigkeit erhöht und wenn es nicht mehr weiter weiß, nach hinten ausschlägt. Ganz ehrlich, wir hatten nicht das Gefühl, eine Bedrohung zu sein, da wir für unsere Meinung genug Abstand gehalten haben. Na ja, sein Vortrag war ganz interessant, werden wir uns zu Gemüt führen.

Als wir uns nun eingerichtet haben, fahren wir mit dem Rad in die Stadt. Wir wollen über die Fußgängerbrücke über den Fluss, welche auf die polnische Seite nach Zgorzelec führt, um dort zu essen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Görlitz durch die Oder-Neiße-Grenze geteilt.

Als wir das Restaurant betreten, fragen wir, ob wir auch in Euro bezahlen können. Das ist kein Problem. Das Essen ist ganz lecker. Danach gehen wir noch durch die Stadt. Überall laufen  Vorbereitungen für das Altstadt. Die Altstadt ist ganz sehenswert. Wir sind nun kaputt und begeben uns per Rad auf den Rückweg, um dann den Abend in Ruhe vor dem WOMO ausklingen zu lassen .

Stellplatz Daten: Görltz

 

51°08'09.4"N 14°57'45.2"E

 

Kosten:

 

18 Euro pro Nacht und Mobil inkl. 2 Personen, Strom, Wasser, Dusche und Brötchen. Weitere Person: 3 Euro. Mobile über 8 m Länge: 25 Euro.

3. Tag: Görlitz - Karpacz (Krummhübel)

Die Nacht war ruhig und wir konnten bis morgens um 7:30 schlafen. Dann meinte einer der  netten Nachbarn (Wohnmobilfahrer), er müsse seine Schiebetür für jedes einzupackende Teil immer auf und zu knallen. Dieses ging ca. 1 Stunde so. Als er uns nun so wach geschossen hatte, sind wir dann auch aufgestanden. Duschen, dann schön in der Sonne frühstücken. Dann machen wir uns auf, Polen zu erkunden. Das erste, was wir uns besorgen müssen (für Fahrzeuge über 3,5 t), ist die Via Toll Box. Ich hatte mir zu Hause schon eine App runter geladen, die uns die nächste Station anzeigt. Das hat uns sehr geholfen. Eine Tankstelle hinter der Grenze auf der B 94 (Zarska Wies) hatte die benötigte Box.

Als wir alles erledigt haben, geben wir die Koordinaten des Campingplatzes in Karpacz (Krummhübel), unterhalb der Schneekoppe, ein.  Durch die Landschaft mit Blicke auf das Riesengebierge geht es zum ca. 80 km entfernten Ort.  Nach Ankunft wird erst einmal eine längere Relax-Pause eingelegt. Das Wetter ist herrlich, wir machen es uns auf dem separaten WoMo Platz auf der Liege gemütlich. Außer uns steht nur ein weiteres deutsches Mobil auf der eingezäunten Wiese.

Am späten Mittag erkunden wir das ca. 6000 Seelen große Städtchen. Man soll nicht glauben, was hier in der Stadt los ist. Touristen wohin man sieht. Das hätten wir nicht gedacht. Es wird einem aber auch einiges geboten.

Eine Sommerrodelbahn ist auch hier. Ich habe so etwas noch nie ausprobiert und mache dieses auch sogleich. Bei der Masse muss man doch Geschwindigkeit drauf bekommen. Es macht Spass, doch leider muss ich oft in die Bremsen und wir müssen sogar mitten an der Steigung halten, da ein Schlitten vor mir aus der Bahn gezogen wird. Bei der Abfahrt fährt ein kleiner Junge, dem es wohl richtig gut gefällt, mich als Rammbock zu benutzen.  Bei der Einfahrt zum Stopp bremst er auch nicht und fährt mir mit voller Wucht in den Schlitten. Ich denke nur, nun ist der Urlaub vorbei, der Rücken ist kaputt. Als ich aussteige, empfinde ich das auch so. Aber trotz allem nicht schlecht gewesen. - Dem Rücken ging es später wieder besser.

Wir hatten den Campingplatz-Besitzer vor unserm Rundgang gefragt, wo wir gut  essen könnten. Er hat uns dann ein Restaurant empfohlen, welches wir nun aufsuchen. Es ist eine Wohltat sich hier auf die Terrasse zu setzten und dieses Panorama zu genießen (Blick auf die Schneekoppe). Ein kulinarischer Hochgenuss, wer auf polnisches Essen steht.  Wichtig zu wissen: Man kann nur bis 20 Uhr etwas zu essen bestellen

Tipp:  Restaurant Karat Wiszace Tarasy in Karpacz

Am Abend sehen wir noch kurz fern, bevor wir uns morgen auf den Weg zur Erkundung der Schneekoppe machen.

Stellplatz Daten:  Campingplatz  Karpacz (Krummhübel)

 

50°46'52'' N 15°45'44'' E

 

Kosten: Siehe Link

4. Tag: Karpacz (Krummhübel)

Die Nacht habe ich nur mit einer starken Schmerztablette überstanden, ich habe mir wohl auch noch eine Rippenfellentzündung  eingefangen und die Schmerzen waren einfach unerträglich.

Wir überlegen, ob wir nicht bis nach Deutschland zurück  fahren, um mich in ärztliche Behandlung zu begeben. Doch diese Idee verschieben wir erst einmal. Mal sehen, wie es mir nach dem Spaziergang auf die Schneekoppe geht. - Oh, oh.

Wir fahren nach dem Frühstück mit dem Roller zum Lift. Das Wetter ist (ausgerechnet heute) bewölkt. Schauen wir mal, was uns droben so erwartet. Die Seilbahn geht über zwei Stationen, also einmal umsteigen in den Sessellift. Beim Einsteigen in den Sessellift verliere ich meine Brille, sie kommt mit einer Extra-Tour in einer Kiste zur Bergstation, ein Glück.

Die Fahrt dauert doch schon einige Zeit, so ca. eine halbe Stunde bis wir am Startpunkt sind. Der Blick von hier oben ist sehr schön. Die Tour  zum Gipfel, geht über zwei Wege. Der eine geht ziemlich steil nach oben, der andere ist flacher angelegt.

Wir entscheiden uns für den steileren. Sollten wir noch einmal hierher kommen, nehmen wir den anderen. Mit einigen Pausen kommen auch wir oben am Gipfel an. Das Panorama auf das Riesengebirge ist ein Traum. Das Wetter spielt auch mit, gute Sicht ist uns beschert.

 

Wir erkunden das Umfeld und trinken dann erst einmal etwas, da wir doch ziemlich kaputt sind. Hier oben auf dem Gipfel verläuft genau die Grenze zwischen Polen und Tschechien (Postamt). Wir schauen uns in Ruhe alles an und genießen die Blicke auf das Gebirge beider Länder.

Dann liegt der Abstieg vor uns. Dieser sollte dann in 45 Minuten zu schaffen sein und so ist es auch. Die Seilbahn bringt uns eine wohlverdiente Pause. Doch eines wollen wir uns noch ansehen, die Wangkirche. Eine Stabkirche, die aus Norwegen hierher gebracht und wieder aufgebaut wurde. Auch hier müssen unsere Füße uns vom Parkplatz noch einen Berg hinauf tragen, wo sie uns entgegen springt. Wir bezahlen den Eintritt  und stellen uns in die kleine Schlange, da momentan schon eine Führung stattfindet. Als wir dann hinein gelassen werden, sind wir etwas enttäuscht. Wir haben ja schon einige Stabkirchen in Norwegen gesehen und fanden diese persönlich schöner.

Für heute soll es an Exkursionen langen. Nach dem Wandertag haben wir uns etwas gutes zu Essen  verdient, also was liegt da näher, als uns wieder in gute Hände zu begeben. Drum bringen wir den Roller zurück, machen uns frisch und gehen wieder dort hin, wo wir gestern super lecker gegessen haben,Restaurant Karat in Karpacz.

5. Tag: Karpacz - Polanica - Zdrój (Bad Altheide)

Man haben wir geschlafen, es ist 10 Uhr morgens, als wir aufstehen. Na ja, wir haben ja Urlaub. Wir frühstücken erst einmal in Ruhe draußen vor dem Wohnmobil. Dann noch eine Runde duschen und die Entsorgung gemacht . Dann ist es auch schon fast 12 Uhr, was soll´s.

Wir haben hier im Ort einen Hinweis auf einen japanischen Garten (Siruwia) gefunden und wollen diesen heute auch besuchen. Wer unsere Reiseberichte schon kennt, weiß, das wir nicht an diesen nicht vorbei kommen. Doch hätte ich gewusst, was das für eine Anfahrt wird, hätte ich ihn ausgelassen. Er soll 20 km von Karpacz entfernt sein. Wir fahren den Schildern nach, doch so gut ist die Ausschilderung nun auch wieder nicht. Wir schlängeln uns die Straßen hoch, bis ein kleines Schild uns, ich will nicht übertreiben, auf einen sehr kleinen Weg führt, der eigentlich nicht für Wohnmobile gedacht ist. Dieser führt zu dem Garten.

 

Meine Frau macht schon Gezeter, doch was einen nicht tötet, macht einen nur härter. Vorweg: dem WoMo ist nichts passiert. Als wir nun bei dem Garten ankommen, zahlen wir den Eintritt und begeben uns auf eine kleine Exkursion durch "Japan" . Na,  wir haben schon schönere gesehen, doch für hier geht es schon, vielleicht ist er noch im Aufbau

Nachdem wir mit dem Platzwart gesprochen haben und er uns auf einen anderen Weg zurück schickt, sind wir erleichtert. Doch der ist auch nicht sehr viel besser, den wäre ich nicht hierher gefahren. Er führt uns über einen Waldweg zur Hauptstraße.

Unser nächste Ziel soll das Schloss Zamek Książ ein. Wir haben die GPS - Koordinaten für den Stellplatz  direkt eingegeben. Als wir ankommen, entschließen wir uns, den angebotenen Platz nicht zur Übernachtung zu nehmen. Wir bezahlen die Parkgebühr und machen uns auf den Weg. Es geht direkt durch den Park. Wir fragen eine  Gruppe  junger Leute nach der Länge des Weges. Einer meinte, seine Freundin spreche englisch, sie solle uns doch erklären, wo es lang geht. Doch die junge Dame traut sich nicht richtig und wird sehr zickig zu ihrem Freund. Wir entschuldigen uns dafür, dass wir sie angesprochen haben.

Dann finden wir den Weg zum Schloss.

Wir gehen hinein und sehen uns um. Wir haben das Glück, dass wir uns durch Zufall einer Gruppe anschließen können, die den Turm besichtigen kann. Wirklich ein Glück für uns. Die Aussicht ist ganz schön. Als wir wieder im offiziellen Teil ankommen, treffen wir wieder auf die junge Dame, die kein englisch sprechen wollte.

Das Schloss ist sehr schön, die Geschichte der letzten Fürstin, genannt "Daisy" von Pless, hat vor allem meine Frau sehr interessiert. Seit 1991 gehört das Schloss der Gemeinde Walbrzych.

Nur zur Information, man kann hier auch auf dem Parkplatz über Nacht bleiben. GPS Daten: 50°50'16.4"N 16°18'04.2"E

Wir machen uns auf den Weg, das nächste UNESCO Kulturerbe Kościół  Pokoju w. Swidnica (Friedenskirche) anzusehen, es liegt knapp  60 km von hier entfernt. Es ist die größte Fachwerkkirche Europas (7500 Menschen haben hier  Platz). Wir fahren in eine Seitenstraße, da die Parkplätze hier doch sehr rar sind. Als wir vor dem Eingang sind, wird meine Frau von einer älteren Frau angesprochen, doch sie kann sie nicht verstehen. Dann gehen wir zur Kasse und die Kassiererin schimpft auf polnisch mit der Frau, was nur so geht. Da begreifen wir erst, was die Frau wollte: sie hat uns angebettelt. Wir dachten schon, die Kassiererin hätte uns gemeint, weil meine Frau am Eingang ein Foto gemacht hat. Als wir in die Kirche Swidnica gehen, sind wir sehr beeindruckt von der Aufmachung. Diese Kirche ist ein Muss für jeden, der Südpolen bereist. Was uns auffällt ist, wenn man Fotos machen möchte, werden 5 PLN verlangt, was es uns wert ist.

 

So, nun haben wir noch ein Ziel vor Augen, den Wallfahrtsort Sanctuarium Wambierzyce. Hier soll ein Stellplatz sein, wo wir übernachten können. Wir sind ja schon einige km ohne Probleme gefahren, wie wir am Ende unseres Irland-Reiseberichtes berichtet hatten " Stecker-Probleme Einspritzdüse". Doch nun hat uns dieses Problem scheinbar wieder eingeholt. Vorsichtshalber hatte ich zwei Stecker zum auswechseln bestellt und mitgenommen.

Ein großer Fehler - meine Dummheit, ich hätte vier mitnehmen sollen. Na ja, mit einigen Aussetzern der Einspritzdüsen quäle ich mich durch die Berge. Als wir am Stellplatz ankommen, möchte meine Frau hier nicht stehen bleiben. Wir sind das einzige Fahrzeug auf dem Platz,  weil es für eine Besichtigung des Klosters zu spät ist. Es hat bereits geschlossen und dieser Parkplatz ist ihr zu einsam. Es wäre etwas anderes gewesen, hätte hier schon ein Wohnmobil gestanden. Aber wir kommen ja noch zu weiteren Urlauben nach Polen!!!

Da die Dämmerung einsetzt, entschließen wir uns, den in  ca. 10 km entfernten Camping Platz in Polanica - Zdrój zu nehmen.

Hier angekommen, reden wir mit dem Platzwart, einer Aushilfe, die weder englisch noch deutsch spricht. Mit Händen und Füßen bekommen wir das Einchecken hin. Es ist schon 20 Uhr, wir wollen nach der Tour nur noch etwas essen und trinken. Also machen wir uns auf, den Ort zu erkunden und ein Restaurant zu finden. Was nach einigen Versuchen auch klappt. Hier im Ort ist heute Tanz auf der Dell . Er macht einen lebhaften Eindruck, wir essen zum Nachtisch noch ein Eis, um uns dann in den wohl verdienten Ruhezustand zu begeben.

Stellplatz Daten: Polanica Zdrój(Bad Altheide)

 

Campingplatz

 

GPS Daten:

50°24'53.8"N 16°30'47.3"E

 

Kosten: 55 PLN

6. Tag: Polanica - Zdrój - Glebinów

Ich habe vor der Weiterfahrt am Morgen die zwei Stecker gewechselt, doch die andern beiden machen mir noch Sorgen. Auf den Nationalpark Heuscheuergebirge verzichten wir notgedrungen, was wir aber bestimmt in einem erneuten Urlaub nachholen. Wir wollen uns nun die Bärenhöhle - Jaskinia Niedźwiedzia ansehen. Doch unser WoMo weiß nicht, ob es fahren oder kriechen soll. Die Steigungen fahre ich nur noch mit Warnblinkern.  Immer wieder leuchtet das Einspritzsymbol auf und lässt meine Motorleistung zusammenbrechen, sobald ich mich auf eine schlechte Straße begebe.

Der Parkplatz liegt eine Stück unterhalb der Höhle, also liegt erst einmal ein kleiner Fußmarsch an. Oben bei der  bei Höhle ankommen, müssen wir noch über eine Stunde warten, um an der Führung teilzunehmen, da nur Gruppen bis 15 Personen zur Zeit Einlass gewährt wird.

Wir setzen uns in die klimatisierte Halle, da es draußen mindestens 32 Grad ist. Die 20 Minuten Wanderung hat uns bei der Hitze ziemlich zu gesetzt. Wir sitzen und warten bei einem Eis. Nach einer 1/2 Std. sehe ich, wir eine polnische Gruppe, die nicht ganz voll ist , vor dem Eingang steht und wartet. iIch  frage, ob wir uns nicht anschließen können. Der Ordner lässt uns freundlicherweise mit rein. Welch ein Glück, dadurch haben wir eine Menge Wartezeit gespart. Wir lassen uns von unseren Audioguides berauschen, um dann die Höhle damit  zu erkunden. Unter der Führung eines mit wachsamen Augen geübten Führers, der natürlich als erstes kontrolliert, ob wir auch einen Fotoschein gekauft haben, da wir sonnst keine Bilder machen dürfen, geht es los. Die Führung dauert knapp 45. Minuten. Man sollte unbedingt eine Jacke mitnehmen, da es in der Höhle ziemlich kalt ist.

Selbst an einer Lightshow wurde nicht gespart, alles in allem sehr  sehenswert.

 

Wieder das Tageslicht erblickend, treten wir unseren Fußweg zum Parkplatz an.

Nun  muss sich unser WOMO leider durch die schlechten Straßen und Steigungen quälen. Doch diese Schlaglochstraßen  scheinen ihm eher gut zu tun, je schlimmer desto besser. Mit einem Mal ist die Störung unserer Einspritzung vorbei. Der Wackelkontakt hat sich zurecht gerüttelt.

Na, mal sehen, wie lange. Wir haben als Ziel einen kleinen Campingplatz an einem See eingegeben, wo in der Nähe eine Fiat-Werkstatt sein soll. Den Tipp hat mir ein Camper auf dem letzten Campingplatz gegeben.

 

 

Als wir in Glebinow (Nysa) ankommen, ist die Zufahrtsstraße wegen Bauarbeiten gesperrt. Die zweite Straße, die zu dem Campingplatz Glebinów führt, ist leider auf 3 to. begrenzt. Wir müssen uns leider ganz kurz über die Begrenzung hinwegsetzen, um zum Platz zu gelangen. Dann stehen wir vor einem Schlagbaum, den wir selber öffnen müssen, um an unser Ziel zu kommen...

Man ist hier was los, Sonntagnachmittag... Wir finden auf diesem doch sehr kleinem Platz trotzdem noch ein schönes Plätzchen, mit direktem Blick auf den See. Es ist einfach nur heiß. Meine Frau geht zur Rezeption, um uns anzumelden. Da wird sie von einem älteren Herren, der mit seinem Seemanns- hut vor der Rezeption sitzt angesprochen, er wäre hier der Chef - so wie sie es interpretieren konnte. Na ja, er knöpft ihr dann wenig Geld ab, ohne Strom , was sich im Laufe des Tages noch ändert. Wir richten uns erst einmal häuslich ein, Stühle raus und etwas Kaltes zum trinken.

Die Leute holen gegen Abend alle ihre Boote aus dem Wasser, bei ihnen scheint der Urlaub zu Ende zu sein. Ich sage noch zu meiner Frau, pass auf, morgen sind wir hier allein. Wir genießen den Rest des Tages mit faulenzen. Am Abend begeben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Nach einigem Suchen, die Nachsaison scheint tatsächlich begonnen zu haben,  gelingt es uns.

Wir haben uns in die polnische Küche verliebt, die Piroggen sind schon zu dem Lieblingsgericht meiner Frau geworden. Wir lassen es uns schmecken.  Wir denken noch darüber nach, was wir alles verpasst haben, denn leider hat uns unserer WOMO heute die ursprünglich geplante Tour in die Berge versaut. Das, was wir eigentlich sehen wollten, haben wir nicht erkunden können, das Heuscheuer Gebirge , mit den schönen Sehenswürdigkeiten, wie u.a. der Schädelkapelle in Czermna, welche ich sehr gerne gesehen hätte. Ja, so haben wir wieder einen weiteren Grund, nochmal zurückzu- kommen.

Den Abend lassen wir in Ruhe mit einem Glas Wein und dem Blick auf den See ausklingen. Es ist heiß, heiß, heiß...

Stellplatz Daten: Campingplatz Glebinów

 

50°28'00.4" N 17°16' 34.6"E

 

Kosten: 20 PLN

7. Tag: Glebinów (Glumpenau)

War das heute Nacht ein Brutkasten. Wir sitzen im Schatten, um uns das Frühstück schmecken zu lassen. So wie wir es vorausgesagt hatten, sind wir fast die einzigen (mit noch 2 weiteren WoMo´s), die noch auf dem Platz sind. Diesen Tag werden wir ohne Stress verbringen. Wir sitzen bis zum späten Nachmittag in der Sonne/im Schatten und lassen uns verwöhnen.  Dabei sehen wir den restlichen Bootsfahrern zu, wie sie ihre Boote aus dem Wasser ziehen.

Dann lade ich den Roller ab. Ich habe mir sogar einen leichten Sonnenbrand eingefangen.  Wir wollen noch nach Nysa (Neiße),  den Ort erkunden. Der alte Seemann hat uns sogar noch einen Stadtplan gebracht, wir haben ja auch heute noch für den zweiten Tag bezahlt, einschließlich Strom für gestern und heute.  Er hatte wohl gedacht, wir wollten den Strom vom Vortag erschleichen. Doch Pustekuchen, wir sind ehrlich und haben ihn heute unaufgefordert mit bezahlt. Das hat ihn wohl gefreut.

Als wir in  Nysa ankommen, ist der Marktplatz eine Großbaustelle. Wir quälen uns durch die Stadt, weil es  einfach unerträglich heiß ist. Wir sehen uns den Dom an und die Stadt. Dann  gehen wir in einen kleinen Fischimbiss, wo wir lecker essen, um dann gleich nebenan ein Eis zu essen, welches wir noch nie gesehen, geschweige denn gegessen haben, einfach lecker. Ein nicht schmilzendes Softeis. Bei der Hitze ein kleines Wunder...

Danach einfach nur zurück, um dann eine Runde zu schwimmen und dem geschundenen Körper Abkühlung zu geben. Also wirklich, so warm war es nicht mal in Spanien. Hätten wir in Irland doch nur ein klitzekleines Etwas davon abbekommen...

Wir haben uns noch mit etwas zum Grillen eingedeckt , falls uns der Hunger am Abend überkommen sollte. Als die Hitze abends etwas abnimmt, erkunden wir noch ein wenig die Bucht.

 

Nach einen längeren Spaziergang kommt, wie erwartet, auch prompt  doch noch der Hunger.  Wir  machen einen leckeren Salat und ein wenig Käsewürfel vom Grill. Das Essen genießen wir, wie am Vorabend, mit dem Blick aufs den See und danach nur noch relaxen und den Sternenhimmel genießen.

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