Reisebericht-Norwegen 2014

15. Tag: Voss - Breheim

Wir haben in Voss gestanden, für 30 NOK, also alles gut. Am Morgen werden wir durch den Lärm der Dachdecker geweckt, die das Rathaus sanieren und ihrem Pressluft-Tacker unentwegt benutzen. Doch für das Geld kann man nichts erwarten. Meine Frau nutzt die Gelegenheit, hier einmal durch die Stadt zu gehen, sie bringt Brötchen für sage und schreibe umgerechnet 3 €/Stck. mit. Dann geht's nach dem Frühstück weiter, heute liegen genau 14 Tage hinter uns . Wir müssen uns auch über den Rückweg Gedanken machen. Wir fahren nun in die Richtung, die unser Reiseführer uns angibt.

An der Straße befindet sich noch ein schöner Wasserfall (Tvindefoss), den wollen wir nicht auslassen. Doch das Wetter hat ein wenig umgeschlagen, es regnet. Aber wir lassen uns die Laune nicht verderben.

Tagesetappe 15.Tag

Wer hier übernachten möchte, dem bietet sich die Gelegenheit, den hier ansässigen Campingplatz auszuprobieren. Wir ziehen jedoch weiter. Es gibt einen Zug, die sogenannte Flåmsbahn. Zitat : Erleben Sie die Flåmsbahn - diese unglaubliche Zugreise zwischen dem Bahnhof Myrdal hoch oben im Gebirge an der Bahnlinie Oslo-Bergen und dem Bahnhof Flåm tief unten am äußersten Zipfel des Aurlandsfjordes.

 

Die spannende Bahnstrecke lockt Jahr für Jahr Menschen aus aller Herren Länder an und ist längst eine der beliebtesten und eindrucksvollsten Touristenattraktionen in Norwegen.

Diese wollen wir nicht auslassen, also fahren wir zu dem besagten Bahnhof. Als wir ankommen, hat es aufgehört zu regnen. Ein Kreuzfahrtschiff liegt hier am Kai, viele Asiaten halten sich hier auf. Wir stellen unser Wohnmobil auf dem Parkplatz ab. Als wir uns zum Schalter des Bahnhofes vorgearbeitet haben, lesen wir, was die Zugfahrt für eine Person kosten soll, 400 NOK / Erwachsenen, das sind rund 47 €. Für 20 km Zugfahrt eine Menge Holz, meinen wir. Darum lassen wir diese Fahrt aus, doch im nachhinein ärgert es uns schon, nicht mitgefahren zu sein.

Das bekommen wir vorerst nicht wieder geboten.

Wir gehen hier ein wenig spazieren und sehen uns das Museum an. Es gibt die Geschichte der Flambahn wieder und  ist sehr sehenswert.

Weiter gehts. Wir haben noch die verglaste Aussichts-plattform auf dem Plan, also zirkelt sich unser Womo die Serpentinen des Aurlandsfjord hinauf. Doch dann taucht er auf, der Stegastein-Parkplatz. Das Wohnmobil abgestellt und alles angesehen. Man sollte sich unbedingt auch die Toilette von innen anschauen - ein Blick für die Götter. Selbst meine Frau, die ja unter Höhenangst leidet, überwindet diese, um auch den gigantischen Ausblick von der Brücke zu genießen.

Wir fahren weiter, die Strecke über den Pass. Es ist wunderschön, teilweise liegt der Schnee noch über 3 m. Mitten durch die Schneefelder geht die Fahrt, es ist nicht zu beschreiben. Zum Glück sind alle Straßen schneefrei. Hier sind die Schneebilder entstanden, die Sie am Anfang des Berichtes gesehen haben. Das ist wieder ein Tag nach meinem Geschmack. Wir wollen einen Stellplatz suchen, doch es gelingt uns nicht richtig. Auf allen Plätzen, die wir laut unserem Reiseführer anfahren, hat sich das norwegische Volk entschlossen, das Campen zu verbieten. Also auch für unser Wohnmobil heißt es weiterfahren.

Einen Stopp legen wir auf einem Parkplatz ein. Hier geht es in eine kleine, interessante, aber stockdunkle Höhle: Meine Frau stößt sich beim Rausgehen noch den Kopf an dem Gewölbe, sie hatte noch lange unter den Schmerzen zu leiden. Eine kleine Taschenlampe wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

Wir begeben uns wieder tal- abwärts,rechts und links rauschen die Bäche mit dem Schmelzwasser ins Tal. Wir sind immer noch auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, oben auf dem Pass wäre es doch ein wenig kalt gewesen.

Wir setzen in Kaupange  mit der Fähre über, um uns auf dem Weg die Stabkirche von Kaupange anzusehen. Vielleicht können wir dort über Nacht bleiben. Doch auch hier wieder das ungeliebte Schild. Wir versuchen es noch unten am Hafen, ebenfalls das gleiche Prozedere.

 

Wir geben uns geschlagen, hier finden wir keinen Stellplatz. Also weiter, zum Glück ist es in Norwegen  ja lange hell. Wir verlassen unsere Hauptroute, um es bei dem  Gletscher Information Center Breheim zu versuchen.  Eigentlich soll das Übernachten hier geduldet werden, aber...verboten. Wir treffen am Center ein anderes Wohnmobil-Pärchen, welches uns fragt, wie man  zu dem Nigardsbreen  Gletscher kommt, den man schon in der Ferne sieht. Es geht nur die Straße noch ein Stück weiter rauf. Wir schließen uns ihnen an. Dann kommt eine Schranke, die wir gegen 40 NOK Wegegeld passieren dürfen.  Obwohl es schon 20:30 Uhr ist machen wir uns - über Stock und Stein - auf den Weg. Wir brauchen fast 45 Min., um den Gletscher zu erreichen. Wir sind nur zu viert die hier noch rum laufen, es ist ein Wahnsinn, dieses zu erleben. Der Gletscher sieht aus, wie auf Leinwand.

Wir gehen bis an den Gletscher und machen unsere Fotos. Da sitzt dort mutterseelenalleine eine nette, junge Asiatin. Sie erklärt uns, das sie froh ist, nicht mehr allein hier oben zu sein. Wir nehmen sie unter unsere Fittiche . Wir beeilen uns, weitere Fotos zu machen, da es anfängt zu regnen. Der Weg  wird dann glatt, durch das Moos, das auf den Steinen liegt. Wir rutschen sogar mehrfache aus , da es wirklich glatt geworden ist. Der Rückweg geht trotzdem etwas schneller . Wir verabschieden uns alle, es war eine nette Unterhaltung mit der Begleitung. Wir haben nun doch die Nase voll von Stellplatzsuche, wir nehmen den nahen Camping Platz (180 NOK). Den Rest des abends verbringe wir mit Abwasch,

einer schönen warmen Dusche,  Gesprächen.

Stellplatz: Campingplatz Breheim

 

Navidaten: N 61° 40' 42.2" E 7° 14' 11.9"

Kosten: 180 NOK   VE Strom

 

 

16. Tag: Breheim - Lom

Tagesetappe 16.Tag

Der gestrige Abend war noch lang, wir sind erst um halb zwei ins Bett gegangen. Die  gigantischen Eindrücke mussten erst mal verarbeitet werden. Es ist auch das erste Mal in unserem Leben, zu erleben, dass es draußen so lange hell ist. Das ist genau nach unserem Geschmack. Abends lange hell - die Nachtmenschen lassen grüßen.

 

Darum sind wir auch erst um 11 Uhr aufgestanden. Frisch geduscht sitzen wir draußen und frühstücken in Ruhe, da sonst keiner mehr da ist (hihi). Unser Wohnmobil benötigt mal eine Innenreinigung, die meine Frau auf den heutigen Morgen angesetzt hat. Ich helfe der Campingplatzbesitzerin, ihren verstopften Abfluss wieder frei zu bekommen.

Nach dem wir nun alles erledigt haben, fahren wir Richtung Lom. Das es der schönste Abschnitt unserer Reise sein soll, wussten wir bis dahin nicht. Noch schöner geht doch kaum??? Aber die 55 ist einfach nicht zu beschreiben, man fährt sie und ein Naturschauspiel nach dem anderen folgt. Ein Traum...

Also lassen Sie sich Zeit. Wir halten fast an allen Aussichtspunkten an. An dem ersten Halt, den wir auf einem Parkplatz einlegen, sehen wir unsere Bekannte von dem Gletscherspaziergang wieder. Welch eine Freude, wir begrüßen uns herzlichst, sie ist gerade am kochen. Aus einer netten Geste heraus schenkt sie uns als Dank einen Apfel. Es sollte nicht die letzte Begegnung gewesen sein, doch dazu später mehr.

Selbst hier in den Bergen Norwegens begegnen wir den schottischen Hochlandrindern auch Highland-Cattle genannt.

Die 55 ist unsere Achterbahn der Naturschauspiele, diese Landschaftsvielfalt kann man sich in den kühnsten Träumen nicht vorstellen. Oberhalb der Baumgrenze liegt wieder Schnee, es ist einfach wunderschön. Oben auf dem Pass frönen  Skifahrer ihren Sport. Eine Schneeraupe präpariert ihnen die Pisten und die Loipen . Meine Frau spaziert barfuß durch den Schnee (hoffentlich holt sie sich keinen Schnupfen).

Die Tour hinunter ins Tal ist auch nicht schlecht. Wir haben nun Bergfest, wir machen uns schon die ersten Gedanken wegen der Rücktour, ob wir das zeitlich alles schaffen. Immerhin sind wir ja noch keine Rentner und unsere Zeit ist begrenzt. Auf jeden Fall werden wir nach Geiranger fahren, dort möchte ich gerne zwei Tage stehen bleiben.

Einige Zwischenstopps müssen einfach sein, so wie dieser Blick ins Leirdal und   bei der Saga-Säule, die an der Häusergruppe Elvester liegt.

Es wir langsam Zeit, sich einen Stellplatz zu suchen, da kommt uns die Ortschaft Lom wie gerufen. Wir stellen uns auf den Parkplatz direkt hinter der Polizei, es stehen hier noch zwei norwegische Wohnmobile. Der Campingplatz ist keine 500 Meter entfernt. Doch wir brauchen eigentlich keinen.  An der Stabkirche ist das Übernachten verboten, doch einige Wohnmobilfahrer bleiben trotzdem hier stehen. Aber das Wichtigste habe ich fast vergessen, das Kulturfest. Dieses Fest  findet heute in Lom statt, wo wir auch hingehen.  Kaum angekommen, werden wir überraschenderweise gleich zum Essen eingeladen. Das Rote-Kreuz scheint das hier organisiert zu haben. Wir dürfen uns bedienen und essen erst einmal. Ehrlich, von Suppe bis zum leckeren Nudelsalat gibt es hier alles, einschließlich gesponsertem Wasser eines Getränkeherstellers. Also alles in allem ein gelungener Tag. Wir brauchen sogar nicht kochen!!!

Stellplatz: Parkplatz Lom

 

Navidaten: N 61° 50' 14.5" E 8° 34' 0.15"

Kosten:

17. Tag: Lom - Geiranger

Tagesetappe 17.Tag

Am Morgen erwachen wir mitten auf dem Parkplatz , die anderen Wohnmobile sind schon wieder weg. Wir kaufen kurz ein. Nach dem Frühstück fahren wir noch zu dem Steinmuseum der Stadt. Wie im Schlaraffenland, da meine Frau Steinliebhaberin ist, werden auch gleich ein paar Steinchen gekauft. Der Laden ist eine Wucht, wer Steine oder Fossilien sucht, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Besitzer haben aus der ganzen Welt die Sachen zusammen getragen, es soll die größte private  Sammlung Norwegens sein. Die Ausstellung ist kostenlos.

Dann machen wir uns auf dem Weg zum Geiranger, hier wollen wir noch 2 Tage auf dem Campingplatz bleiben.Die Fahrt dort hin ist wieder mal ein Traum, die kleinen Serpentinen eine Lappalie, wir hatten schon Schlimmere. Die Sonne scheint, die Sicht ist einfach wunderschön. Wir machen mehre Stopps, um die traumhaften Ausblicke einzufangen.

Die alte Nordberg Kyrkje von 1864 liegt am Wegesrand, doch auch sie ist verschlossen. Wir haben noch nirgendwo auf der Welt so viele verschlossene Kirchen gesehen, wie in Norwegen. Die Stromschnellen am Campingplatz Danfoss sollte man nicht auslassen. Der nächste Halt ist am Poyllvatnetufer, dieser Blick auf das Wasser mit dem Bergen, wie soll man es beschreiben... Unbeschreibbar, man muss es erleben....

Die schneebedeckten Hänge und Felder begleiten uns noch eine ganze Zeit. Wir nähern uns unserem Ziel. Als wir unten in Geiranger ankommen, trifft uns der Schlag. Wir fahren bei der Rezeption des Campingplatzes vor. Der nette Mensch weist uns darauf hin, dass sein Platz voll sei. Was nun? Er sagt, 2 km weiter sei noch ein kleiner Platz. Wir fahren dort hin, es sind noch 2 Wohnmobile vor uns. Wir gehen gemeinsam an die Rezeption und wir sind wirklich die letzten 3,die einen Platz bekommen. Den Tag verbringen wir in der Sonne. Es ist einfach wunderschön hier, obwohl wir nicht in 1. Reihe am Wasser stehen, kein Problem. Wir stehen auf der Terrasse und wir haben super Aussicht. Die Aida liegt gerade hier. Meine innerer Unruhe geht wieder los, wir satteln den Roller und fahren wieder in den Ort Geiranger. Die Leute von dem Kreuzfahrtschiff werden nun so langsam wieder eingeschifft.

 

Somit bekommt der Ort seine wohl verdiente Ruhe zurück. Man soll nicht glauben, wie viele Kreuzfahrtschiffe hier im Geirangerfjord im Jahr anlegen.Mehr als 200/Jahr sowie 700.000 Touristen werden hier durchgeschleust.   Wir fahren wieder zurück zum nahen Stellplatz. Ich versuche noch einmal mein Glück beim Angeln, doch es soll nicht sein. Dann noch  ein kleiner Spaziergang und es wird Zeit, den Grill anzuwerfen und uns dabei den Auslauf des Kreuzfahrtschiffes anzusehen. Wir sitzen den Abend noch draußen, genießen einfach alles, auch das es fast nicht mehr dunkel wird.

Stellplatz: Campingplatz Geiranger Feriencenter

 

Navidaten: N 62° 06' 53.1"  E 7° 11' 6.09"

Kosten: 245 NOK

18. Tag: Geiranger

Die Sonne lacht uns durch das Fenster entgegen, also Stühle und Tisch raus und das Frühstück in der Sonne genossen. Dann nichts als relaxen. Ein Deutscher erzählt uns, welches Glück wir mit dem Wetter haben. Gegen späten Nachmittag wollen wir mit dem Schiff den Geirangerfjord befahren, die Tour kostet 195 NOK/Person.

So wie der Teufel es will, treffen wir erneut unsere nette Bekannte aus Taiwan. Sie heißt Natascha, wohnt in London. Sie freut sich einfach, uns wieder zu sehen, genau wie wir uns freuen. Die Fahrt mit dem Schiff dauert ca.1 1/2 Std. Der Blick vom Schiff aus ist sehr beeindruckend - die Wasserfälle teilweise mit Namen wie Brautschleier oder sieben Schwestern -  alles kaum nicht zu beschreiben.

 

Die Schweizer, die wir gestern Abend kennen gelernt hatten, sind auch an Bord.

Doch auch die schönste Schifffahrt ist mal zu Ende. Wir verabschieden uns noch von Natascha und wünschen ihr eine  schöne Weiterreise. Sie fährt ganz alleine noch nach Finnland weiter. Wir entschließen uns noch, mit dem Roller den Ornesvingen (Adlerweg) hinauf zu fahren. Unser Roller bahnt sich den Weg Kehre für Kehre hoch, bis zur ersten Aussichtsplattform. Von hier oben hat man einen super Blick über den Geirangerfjord. Somit hatten wir heute das Vergnügen den Fjord von oben wie unten zu sehen. Allein die schöne Plattform, die man hier oben angebracht hat, ist schon sehenswert.

 

Dann geht es zurück zum Wohnmobil auf den Campingplatz. Gerade richtig, ich bekomme noch den Roller wieder auf die Bühne u. gehe noch 1/2 Std. angeln, bevor es anfängt zu regnen. Wir bringen noch die Sachen des Nachbarwohnmobils ins Trockene, da sie alles draußen gelassen hatten. War ja auch ein super Sonnentag und nicht mit Regen zu rechnen. Wir hätten auch lieber den Abend vor dem Wohnmobil ausklingen zu lassen, doch dieses ist uns heute nicht gegönnt. Also verbringen wir unser abendliches Essen im Wohnmobil.

19. Tag: Geiranger - Stordal

Wir erwachen durch einige laute Schüsse. Das neue Kreuzfahrtschiff, das gerade eingelaufen ist, schießt hier einfach rum. Also erst mal duschen u. gefrühstückt . Dann machen wir das Wohnmobil zur Abreise fertig. Wir bezahlen noch die ausstehende Übernachtung, dann geht es erneut los über den Adlersteig. Die Aussichtsplattform haben wir gestern ja mit dem Roller angefahren. Also anhalten brauchen wir hier nicht mehr. An der Fähre Eidsdal-Linge herrscht Hochbetrieb. So viele Fahrzeuge, alles wegen Pfingsten. Na ja, wir kommen dennoch mit der zweiten Fähre mit. Auf der Fähre geht meine Frau eine kleine Diskussion mit dem Kassierer ein.  Der möchte gerne acht Meter Länge abkassieren, doch bis dato sind wir immer mit 6,80 Meter klargekommen. Doch der Mann lässt sich nicht erweichen, sie muss leider in den sauren Apfel beißen.

Tagesetappe 19.Tag

Unser heutiges Ziel soll Arlesund sein. Als wir hier ankommen, zieht es uns zuerst hoch zur Aussichtsplattform des Stadtberges Aksla. Die Strecke ist teilweise sehr eng, da kommt mir auch schon ein Bus an der engsten Stelle entgegen. Also den Rückwärtsgang eingelegt und soweit als möglich an den Berg gedrückt. Doch da ist es auch schon passiert... Der Rollerträger nimmt den Bergstoß mit einigen Beulen auf. Arbeit für zu Hause, wer sonst nichts zu tun hat, der besorgt sich eben was. Nach dem Urlaub soll es ja auch nicht langweilige werden... Es klappt so nicht, der Bus kommt nicht vorbei, also ein paar Meter zurück und noch tiefer und in einen kleinen Feldweg rein, der hier gerade ist. Der Busfahrer bedankt sich und ich fahre gegen die Steigung rückwärts wieder auf die Straße. Als wir oben ankommen, finden wir einen Parkplatz. Die Aussicht ist ganz schön. Erst wollen wir die 450 Stufen runter laufen, doch wenn man sie runter geht, muss man auch wieder rauf. Also fahren wir lieber wieder runter.

Unten angekommen, sind wir auf der Suche nach einem Parkplatz. Erst wollen wir am Aquarium parken, dann sehen wir ein Schild, das auf einen Wohnmobil-Parkplatz hinweist. Doch als wir dort ankommen, ist er mit Klein-LKWs besetzt. Da heute aber ein Feiertag ist, finden wir genau auf der gegenüber liegenden Straßenseite einen Parkplatz. Wir gehen in die Fußgängerzone. Man soll es nicht glauben, wer kommt uns da entgegen??? Unsere Natascha. Sie freut sich, wir auch. Es ist das vierte Mal, dass wir sie treffen. Also erst einmal ein Foto. Es ist schon irgendwie eine verrückte Geschichte. Mal sehen, was sich aus dem ganzen noch ergeben wird. Sie will nun weiter nach Finnland und falls wir uns noch einmal treffen, möchte sie für uns Hühnchen kochen. Wir werden sehen.

Wir gehen durch die Stadt, doch von oben sieht sie besser aus, als von unten. Ich finde, ganz viel zu bieten hat sie nicht. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Wir haben uns sogar eine Essen gegönnt - Fisch & Chips.  Wir sitzen gemütlich am Hafen und lassen es uns schmecken. Da es noch verhältnismäßig früh ist  und wir hier nicht über Nacht bleiben möchten, fahren wir wieder 50 Km zurück. Wir hatten einen schönen Platz  in Stordal gesehen, dorthin fahren wir nun. Als wir ankommen, ist kein Wohnmobil dort. Wir entschließen uns, trotzdem hier zu übernachten. Also die Angel raus, das leckere Bier aus Deutschland ausgepackt und schon geht wieder die Entspannung los. Ich fange mal wieder nichts, doch das ist nicht gerade schlimm. Es gesellt sich noch ein französisches Pärchen zu uns. Dann lerne ich noch einen Deutschen kennen, der hier lebt. Er erzählt mir alles, was so los ist. Wir können hier beruhigt stehen bleiben, hier würden des öfteren Wohnmobile stehen und die Polizei hätte nichts dagegen. Er verabschiedet sich nach fast einer Stunde. Er findet es einfach toll, über Touristen den Kontakt zu den Deutschen aufrecht zu erhalten. Einen kleinen Abendspaziergang machen wir noch durch das kleine Städtchen, bevor wir müde ins Bett fallen.

Stellplatz: Parkplatz Stordal

 

Navidaten: N 62° 22' 56.7"  E 6° 59' 8.1"

Kosten: kostenlos

20. Tag: Stordal - Molde

Tagesetappe 20.Tag

Am Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Ich habe von einem tollen Fischfang geträumt, doch dieses wird wohl ein Traum bleiben. Wir fahren die Strecke zurück bis zur Fähre von Eidsdal-Linge. Vorher möchten wir uns noch die achteckige Kirche (Rosekyrkja) von Stordal ansehen, doch auch die ist geschlossen. Es ist schon komisch, alle Kirchen, die wir uns ansehen wollten, waren dicht. Aber es gelingt uns, einen Blick durchs Fenster zu erhaschen. Schade das wir nicht hineinkommen, sie ist einfach herrlich bemalt von Innen. Leider sind die Innenaufnahmen nicht sehr gut geworden, da sie durchs Fenster gemacht wurden.

Unser nächstes Ziel für heute ist Molde. Der Weg dorthin ist von Naturschönheiten gespickt, die Augen können es gar nicht alles aufnehmen. Am Straßenrand begleitet uns ein Sturzbach, der seinen Höhepunkt in Gudbrandsjuvet findet. Wir halten zwischendurch wieder ein paarmal an, um die schönen Bilder einzufangen.

Unser Wohnmobil wartet auf dem Parkplatz, wo ein Bus nach dem anderen seine Touristengruppen absetzt, die diesen Ort sofort in Beschlag nehmen.Es wird uns zu voll hier. Also schnell weiter. Immer wieder bleiben wir an der Strecke stehen, um  Fotos zu machen. Als wir an der Plattform des Trollstigen ankommen, ist auch hier der Parkplatz richtig voll. Aber  es ist einfach genial. Diese Aussicht und selbst die Architektur des Cafés sind toll in die Landschaft integriert worden.

Nun machen wir uns daran, die von oben bestaunten Serpentinen hinunter zu fahren. Es sieht wirklich schlimmer aus, als es ist.

Im Tal angekommen, halten wir erst einmal an einem Touristen-Abfangcenter. Einige Busse sind gerade abgefahren, einzelne Nachzügler schlendern noch zu den wartenden Bussen. Wir sehen uns mal an, was den Touristen (auch uns) so angeboten wird. Von Aufkleber bis Elchwurst, alles findet hier seinen Abnehmer. Ich probiere Mützen, die gerade so angeboten werden. Die Zeit nutzen wir um eine kleine Kaffee-Pause einzulegen.

Als wir in Åndalsnes ankommen, liegt ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen. Hier gibt es einen kostenlosen Stellplatz, den wir jedoch nicht in Anspruch nehmen. Wie der Zufall es will, treffen wir die Würzburger, mit denen wir auch schon 2x geplauscht haben, wieder. Sie sind nun ebenfalls auf dem Rückweg. Eine kleine Unterhaltung und dann verabschieden wir uns auch schon wieder von den Beiden. Wir machen einen Stadtbummel.

Dann geht es noch mit der Fähre noch Molde , dort ist ein Platz am Yachthafen, den wir ansteuern. Durch den Unterwasser-Tunnel vom Fannefjorden müssen wir auch noch, bevor wir uns dem verdienten Feierabend widmen können.

In Molde angekommen, ist es sehr voll. Die Menschen gehen alle baden und genießen die Sonnenstrahlen. Wir finden noch einen kleinen Platz. Dann machen wir es uns gemütlich, es ist erlaubt, hier 24 Std. zu stehen, also machen wir das. Es kommt noch ein Pärchen aus Lippstadt zu uns, die waren schon mal hier. Zwischendurch müssen wir den geschundenen Autofahren, die sich im Schotter festgefahren haben, aus der Patsche helfen. Den Abend lassen wir bei einem leckeren Essen, das wir natürlich selber kochen, ausklingen. Essen gehen ist nicht zu bezahlen.

Stellplatz: Parkplatz Yachthafen Molde

 

Navidaten: N 62° 44' 20.7"  E 7° 12' 56.1"

Kosten: kostenlos

21. Tag: Molde - Oppdal

Es fing im der Nacht an zu regnen, es war einfach schön, das leichte Trommeln auf dem Dach zu hören. Wir frühstücken im Wohnmobil. Dann soll es noch in die Stadt gehen. Sie hat nicht all zu viel zu bieten. Da wir in einer Parkbucht stehen, wo wir nur eine halbe Stunde frei stehen dürfen, beeilen wir uns. Mir fällt auf, dass die Romas von gestern Abend am Hafen, hier in der Stadt sind und betteln. Sie erkennen mich und grüßen freundlich. Wie gesagt, die Stadt ist nicht das absolute Highlight. Wir sehen uns ein paar Sachen an, so zum Beispiel das Pica Hotel. Am Straßenrand stehen Händler die hier Obst ( Erdbeeren) verkaufen, eine kleine Schale für 45 NOK.

Tagesetappe 21.Tag

Wir wollen heute die Atlantikstraße fahren u. uns Kristiansund ansehen. Doch erst einmal halten wir in Bud einem kleinen Fischerdorf. Hier sehen wir uns ein wenig um, die  alte Kriegs-Befestigungsanlage ragt an der Küste empor. Man hat daraus ein kleines Museum gemacht.

Die Atlantikstraße soll die schönste der Welt sein. Wir fahren die Küstenstrecke schön gemütlich ab, wenn wir etwas entdecken, was uns gefällt, halten wir, um einige Eindrücke aufzunehmen. Doch allzu viele sind es nicht.  Auf den letzten 20 km wird es doch noch interessant. Die Strecke mit den Brücken kann sich sehen lassen.

Genau so ist es in Kristiansund. Ein Stadt, unter der wir uns noch was  anderes  vorgestellt hatten. Wir fahren direkt an den Hafen, wo wir einen kleinen Parkplatz finden. Er ist sehr klein, eine Politesse kommt gerade vorbei. Ich frage, ob ich so stehen bleiben könne. Sie drückt heute mal eine Auge zu, meinte sie, wenn wir nicht allzu lange bleiben würden. Da wir uns daran halten, bekommen wir von der Hafenstadt nur einen kurzen Einblick. Wir entdecken einen kleinen Klippfisch-Laden Knut Garshol, wir wollen hinein, um den Fisch einmal zu probieren, doch leider ist der Laden geschlossen.

Wir finden, der Weg zu unserem letzten Ziel vor Rückfahrt, hat sich nicht gelohnt. Es gibt hier einen Stellplatz am Hafen, den wir auch sehen, aber da es regnet wie aus Eimern, sehen wir keinen Grund, hier zu bleiben. Wir hätten doch gleich den Rückweg antreten sollen. Wir entschließen uns, nach Oppal weiter zu fahren. Doch der Regen hört nicht auf, also sehen wir von der Strecke wenig. Doch einen Höhepunkt hat die Fahrt: Wir sehen das erste Mal in unserem Leben zwei übereinander liegende, komplette Regenbögen mit Anfang und Ende. Der Sage nach hätten wir einen Goldschatz bergen können. Wenn Anfang und Ende nicht in einem Fjord liegen würden, wären wir nun reich. Doch schade, nur eine Sage. Der Regen legt sich kurz nach dieser Sichtung. Wir fangen noch ein paar Impressionen ein, dann halten wir zum übernachten an einer Skilift-Station. Der Regen hat sich verzogen.

Stellplatz: Parkplatz Oppal

 

Navidaten: N 62° 36' 04.5"  E 9° 41' 03.8"

Kosten: kostenlos