Reisebericht Südpolen 2015

15. Tag: Zakopane

Also dieser Campingplatz ist wirklich die unterste Stufe. Wie er seine drei Sterne bekommen hat, keine Ahnung. Ich glaube, die hat er sich selber gegeben. Die sanitären Anlagen, wir haben schon viele gesehen, sind unterste Kategorie, ich würde ihnen nicht einmal 1/10tel Stern geben.

 

Eine Wohnmobil-Gruppe aus Österreich ist hier direkt neben uns. Sie  sind am diskutieren, ob ie bleiben wollen oder nicht. Die Sanitäranlagen gefallen ihnen auch nicht. Na, mal sehen, ob sie heute Abend noch hier stehen.

Wir haben ja alles an Bord und wollen uns heute dem Wandern widmen und den Berg  Kasprowy Wierch in Angriff nehmen. Also gehen wir, wie es sich gehört, mit der fast richtigen Ausrüstung los. Wir wussten nicht , dass es nur -2,4 Grad auf dem Berg sind, sonst hätten wir auch Handschuhe eingepackt. Es sind vom Campingplatz ca. 3,5 km bis zur Seilbahn, es geht stetig bergauf. Also nehmen wir lieber den Bus, der hier unten abfährt. Es stehen noch folgende Möglichkeiten der Beförderung zur Verfügung: Kutsche,Taxi oder zu Fuß. Der Kleinbus ist günstig, 3 PLN pro Tour.

Als wir oben ankommen, müssen wir uns anstellen. Das daraus 2 1/2 Std. werden, hätte ich nicht gedacht. Also ein Tipp: wer weiß, wann er auf den Berg möchte, sollte sich die Tickets in der Stadt am Automaten holen. Davon gibt es mehrere im Zentrum. Dadurch erspart man sich die lange Wartezeit, man kann an der Schlange vorbeigehen. Die Einheimischen nutzen es, um ihre meist selbst gemachten Produkte den Wartenden anzubieten.

Als wir endlich dran sind, geht die Fahrt über zwei Stationen, das Ticket gilt für beide. Die Abfahrtszeit ist auch schon vorgegeben. Wir haben zwei Stunden Zeit für unsere Exkursion. Wir streben dem Gipfel entgegen. Je höher, um so kälter. Oben angekommen genießen wir den gigantischen Ausblick. Einfach wundervoll, die Gipfel der Hohen Tatra sind mit Schnee bedeckt. Man was frieren wir, trotz aller Ausrüstung. Die Handschuhe und Mützen fehlen.

Die Zeit vergeht wie im Flug, da müssen wir schon wieder die Bahn nehmen, die wieder hinunter ins Tal fährt. Ich hätte hier noch stundenlang wandern können. Das nächste mal wandern wir den Berg hinunter. Die Runterfahrt geht nun schneller, da brauchen wir nicht anstehen, da wir ja schon die Zeit vorgegeben bekommen haben.

Wieder im Tal Kuznice nehmen wir den Bus ins Zentrum von Zakapane, dem "St. Moritz" Polens.

Man soll nicht glauben, was hier so los ist. Ich glaube im Winter, wenn die Ski-Saison beginnt, ist hier noch mehr die Hölle los. Als erste sehen wir uns heute die Holzkirche an, dann den alten Friedhof, der mit einmaligen Kreuzen bestückt ist. Allerdings ist dieser Friedhof der erste, auf dem ich Eintritt bezahlen musste (aber ja nicht viel).

Neben der Holzkirche befindet sich noch die Casienica - Kapelle ( Kapelle der Familie Casienica). Auf dem historischen Friedhof Na Peksowym befinden sich ca. 70 kunstvolle Gräber von Personen, die sich um die polnische Geschichte und Kultur verdient gemacht haben. Es ist uns eigentlich etwas befremdlich für einen Friedhof Werbung zu machen,  aber so etwas sieht man so schnell nicht wieder. Allein die Schnitzereien sind wundervoll, ich habe noch nie solch kunstvolle Grab(steine) gesehen.

Doch was schätzen Sie, was sich nach dem Wandertag meldet? Na klar, unser Magen. Natürlich begeben wir uns nun auf direktem Wege zu einem Restaurant, wo uns bestimmt etwas sehr Leckeres erwartet. Auf dem Weg dahin sehen wir uns noch die schönen, für Zakopane typischen Holzhäuser an, die an den Straßenrändern stehen.

Natürlich lassen wir Sie auch heute wieder an unserem Essen teilhaben und zeigen Ihnen zu mindestens die Fotos.

Wohl gesättigt machen wir uns auf zum Verdauungsspaziergang, zum Campingplatz, der uns durch die Stadt führt, hier noch eine paar Bilder.

16. Tag: Zakopane - Sromowce Wyżne

Am Morgen machen wir uns fit für den Tag, es soll wieder weiter gehen. Nachdem wir alles bezahlt haben, fahren wir zum ersten Halt. Na was wohl? Die Holzkirche, Kaplica na Jaszczuròwce . Sie ist wunderschön anzusehen. Als wir ankommen ist schon eine Reisegruppe vor Ort, wir warten bis sie sich wieder in dem Bus gesammelt haben und gehen dann erst hinein.

Doch unserer eigentliches Ziel ist die Floßfahrt auf dem Dunajec. Es soll ein Erlebnis sein, welches wir uns nicht entgehen lassen wollen.  Doch auf der Fahrt dort hin ziehen Wolken auf und als wir in Sromowce-Katy  ( 49°24'23.4"N 20°21'59.9"E ) ankommen, fängt es an zu regnen. Wir entschließen uns zu warten, doch es hört nicht auf, der Regen wird immer schlimmer. Einige fahren mit dem Floß, doch wer möchte den pitschnass auf dem Floß sitzen - wir nicht.

Es müssen immer 10 Personen für eine Fahrt am Floß sein, doch leider haben wir Pech. Denn als der Regen aufhört, kommen keine Menschen mehr um mit dem Floß zu fahren. Wir entschließen uns, die Fahrt auf den nächsten Tag zu verschieben.

Der Parkplatzwächter meint, wir brauchten Morgen nichts zu bezahlen, da wir ja nicht mit dem Floß gefahren sind. Der Parkschein würde auch morgen für uns noch gelten.  Was ist das für ein feiner Zug von ihm. Wir brauchen nun einen Übernachtungsplatz. Wir hätten auch hier auf dem Parkplatz stehen bleiben können, doch wir ziehen heute einen Campingplatz vor.  Der Platz Camping Polna Sosny Nr. 38 ist nicht weit von hier, ein super Platz, direkt an der slowakischen Grenze. Wir sind bis auf ein anderes Wohnmobil und zwei Zelten die einzigen, die hier stehen.

Doch einen kleinen Spaziergang wollen wir noch machen, also die Regensachen angezogen und los. Doch nun hört es auf zu regnen.

Als wir vom Spaziergang zurückkommen, treffen wir nette Husumer, die uns von ihrer Radtour berichten, die sie gerade an dem Fluss, den sie vorher mit dem Floß befahren haben, entlang gefahren sind. Sie waren hellauf begeistert. Dann ist es Zeit, zum Essen zu gehen. Also machen wir uns auf, das Restaurant des Platzes zu testen. Man soll es nicht glauben, aber wir sind mal wieder die Einzigen, die hier sind. Wäre so etwas in Deutschland, gäbe es mir zu denken, doch hier ist es wohl normal. Wir werden mal wieder super bedient und das Essen ist wie immer lecker.

Stellplatz Daten: Camping Polna Sosny Nr. 38

 

49°24'17.3"N 20°19'58.3"E

 

Kosten:

17. Tag: Sromowce Wyżne - Klimkòwka

Also, mir soll noch mal einer sagen, es gäbe keine ruhigen Ecken -  hier war es sehr erholsam. Aber das liegt wohl an der Saison. Meine Frau ist schon los ins Dorf, um Brötchen zu holen. Ich mache das Frühstück. Nachdem wir nun gegessen haben, soll es eigentlich wieder zurück zu den Flößern gehen, doch weil die s lowakische Grenze keine 500 Meter entfernt ist, machen wir natürlich noch einen sehr kleinen Abstecher dort hin. Um mal zu schauen wie es dort so ist, wollen ja in der Zukunft hier auch noch eine Wohnmobiltour machen. Gesagt getan kurz über die Grenze und ein wenig rum gefahren, doch viel anders ist es auch nicht. Also machen wir uns auf zur Floßfahrt. Als wir ankommen steht ein anderer Parkplatzwächter da, er weis aber bescheid und nimmt uns keine Parkplatzgebühr ab, er wurde vom gestrigen informiert. Wir gehen gleich zur Kasse und lösen die Tickets einschließlich der Busrückfahrt für die Rücktour.

Die Floßfahrt beginnt in Sromowce Katy und endet in Szczawnica.

Das Floß besteht aus fünf zusammengebundenen 5,75 m langen und 45 cm breiten Kähnen, die früher aus ausgehöhlten Baumstämmen und heute aus Brettern gemacht werden. Ein Floß nimmt 10 Insassen auf und wird von zwei Flößern, einen Meister vorn und einem Helfer hinten, gelenkt. Die Steuerung des Floßes erfolgt mittels Holzstangen, den sogenannten Sprießen. Die Flößer sind traditionell gekleidet, und tragen charakteristische üppig bestickte blaue Westen. Früher setzte die Fahrt am Fuß des Schlosses Niedzica an. Heute ist es wegen einiger Staudämme und dadurch entstandenen Seen, nicht mehr möglich und die Fahrt beginnt in Katy, einem Vorort von Sromowce Wyzne. Von dort bis Szczawnica dauert die Fahrt etwa drei Stunden.

So, dann mal los. Lassen wir uns mal überraschen, ob sich das Warten gelohnt hat.

Oh, hätte ich bald vergessen , das Bild mit dem Insekt , ich kann ihnen nicht sage, was es ist, aber in dem National Park Pieniny sollen ca. 15.000 Tierarten leben. Es wurden neue Arten (vor allem Falter und Insekten) entdeckt, die nur hier vorkommen. An den Flussufern leben Otter.

Also, es hat sich gelohnt. War ganz lustig die Tour und die Zeit ist gut vergangen, da man die schöne Landschaft genießen konnte. Zum Glück sind wir nicht gestern gefahren, wir wären klitschnass geworden. Wir begeben uns nach der Fahrt zu den Bussen, die auf der anderen Seite des Flusses warten. Also über die Brücke und dann gleich rechts. Die Tickets hatten wir mit der Tour ja schon bezahlt. Die kleinen Busse bringen uns schnell zurück zum Parkplatz, wo das Wohnmobil steht.

 

Wir machen uns sogleich auf den weiteren Weg, Pause hatten wir ja genug, wir wurden ja gefahren. Es geht nach Stary Sacz (alt Sandez), hier wollen wir uns das Kloster Zgromadzenie Zakonne ansehen. Die Stadt soll zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten Kleinpolens gehören. Wir parken auf dem Marktplatz und erkunden den Ort.

Als wir in die Kirche wollen, ist sie verschlossen. Doch wie wir da so rum laufen, kommt jemand und spricht uns an, ob wir sie von innen besichtigen wollen und öffnet uns die Tür. Wir mache ein paar Bilder und geben dann, wie gewünscht, unsere kleine Spende.

Das sollte vorerst langen, an Christlichem. Es geht wieder zurück zum Marktplatz, wo wir uns natürlich Kaffee und Kuchen gönnen, bevor wir uns auf den Weg machen.

Wir haben noch etwas auf unserem Programmplan, eine außergewöhnliche Holzkirche St. Cosma und Damian Kirche . Mal sehen, was uns dort erwartet.

Wir kommen auf dem Weg dahin in einige Baustellen, die Straßen werden erneuert und somit kommen wir nur langsam voran.

Leider sind wir nun zu spät da. Wir kommen nicht mehr hinein, selbst der Tipp mit dem Klingeln im Pfarrhaus hat nichts gebracht, es war keiner da. Schade, also müssen wir ins mit den Bildern im Schaukasten begnügen. Wäre bestimmt interessant gewesen.

 

Na ja, dann müssen wir eben wieder ein Stück der Straße zurückfahren, bevor wir zu dem von uns ausgesuchten Stellplatz kommen.

Doch wie sollte es auch sein, wir finden den Stellplatz nicht, die Angaben scheinen veraltet zu sein. Was nun, wir fahren den See entlang, um einen Platz für die Nacht zu finden. Da entdecken wir einen Campingplatz, direkt am See.

Wie wir auf die Einfahrt  zu fahren, denken wir, hier es ist geschlossen, doch dann entschließen wir uns, einfach auf das Gelände zu fahren, da es schon ziemlich spät ist.

Und siehe da, wir sind mal wieder die Einzigen, die hier stehen wollen. Es kommt der Besitzer aus dem Haus und empfängt uns mit den Worten "Wer reitet  so spät durch Nacht und Wind, wenn das mal nicht die Camper sind". Er erklärt uns, das wir stehen können wo wir wollen. Es wären nur eine paar Angler hier, die ihre Ferien immer hier verbringen. Wir machen es uns gemütlich und heute wird gegrillt.

Der eigentlich recht schöne Platz macht einen etwas heruntergekommenen Eindruck, aber der Besitzer spricht deutsch und erzählt uns, das dieses Jahr nur wenig Camper gekommen wären. Er hat gerade einen Anbau errichtet, der noch ein wenig im Rohbau ist. Er hofft, das im nächsten Jahr wieder mehr kommen würden. Auf die Frage ob wir auch ein Lagerfeuer machen dürften, gibt er uns gleich Feuerholz und wünscht uns einen schönen Abend. So verbringen wir den Abend am See mit einem Lagerfeuer, sehr romantisch.

Stellplatz Daten: Klimkòwka

 

49°33'11.7"N 21°04'50.4"E

 

Kosten: 55 PLN V/E

18. Tag: Klimkòwka - Sandomierz

 

Diese Nacht war bis jetzt die ruhigste, kein Ton drang an unsere Ohren. Wir genießen den Blick auf den Stausee, der unheimlich wenig Wasser hat. Wir haben den Besitzer gefragt, er meint es hat einfach in letzter Zeit zu wenig geregnet. Wir sehen noch den Anglern am Wasser zu, der eine hat gerade einen kleinen Hecht gefangen, doch er will ihn nicht vom Hacken machen, da wir noch zuschauen und er einfach zu klein ist.

 

 

Doch auch wir machen uns wieder auf den Weg, wir sind gestern an einer Kirche Erzengel - Michael - Pfarrkirche in Brunary Wyżne vorbeigekommen, die dem UNESCO Weltkulturerbe angehört und die wollen wir weiß Gott nicht auslassen. (grins). Also nichts wie die 14 km gefahren und die Holzkirche angeschaut, es wäre schade gewesen, wenn wir sie ausgelassen hätten.

Wir haben dieses mal ja nicht soviel Zeit wie sonst,  also geht's nun so langsam Richtung Heimat. Doch auf dem Weg liegen noch ein paar Städte und Sehenswürdigkeiten. Da wir sowieso dran vorbeikommen, schauen wir sie uns auch gleich mal an. Als erste Stadt halten wir in Tarnow.  Doch es ist schwer, hier einen Parkplatz zu finden, da die meisten Straßen auf 3,5 t begrenzt sind. Wir finden einen Parkplatz am Straßenrand, nicht weit vom Zentrum entfernt. Einen Parkschein gelöst und schon geht es die paar Meter ins Zentrum.

Wir schlendern durch die Stadt, ich lasse bei einem Uhrmacher   meine Batterie in der Uhr wechseln 6 PLN ( 1,50 €). Die Sehenswürdigkeiten die wir hätten sehen wollen, konnten wir nicht richtig sehen, da hier Bühnen aufgebaut worden sind. Hier wird wohl ein Fest stattfinden.

Eins darf aber um diese Zeit nicht fehlen, Kaffee und Kuchen.  Da haben wir uns in Polen richtig dran gewöhnt. Wir suchen ein Café und werden fündig. In einer alten Straßenbahn hat ein cleverer Geschäftsmann ein nettes kleines Café eröffnet. Wir gehen hinein und sind begeistert.

Wohl gestärkt kann es nun weiter gehen. Also machen wir uns wieder auf den Weg zum WOMO.

Immerhin wollen wir uns noch ein im Reiseprospekt hoch angepriesenes kleines Dorf Zalipie, mit ca. 743 Einwohnern ansehen, das seine Häuser mit alten Blumenmustern bemalt hat.

 

 

Doch als wir hier nach einiger Fahrerei ankommen, ist das meiner Meinung nach nicht die Anreise wert (bevor ich böse Mails bekomme), ich stehe nicht auf Bauernmalerei. Wir halten vor dem Museum, eine Frau kommt schnell aus dem gegenüberliegendem Haus, um es aufzuschließen.

 

Wir wollen noch ein Stück fahren bis zu einem Campingplatz in Sandomierz.  Doch eins haben wir fast vergessen:  für Beate und ihre Oma die so berühmte polnische Krakowska zu kaufen. Wir fahren einige Fleischer an, doch so richtig finden wir sie nicht, liegt wohl an unserer Aussprache.

Als wir auf dem Campingplatz Camping nr 201 "Browarny ankommen, verpasse ich die Einfahrt, ich muss zweimal eine Blockumfahrung machen (normalerweise nur einmal, da die Zufahrt auf der Gegenseite liegt). Die Einfahrt ist auch leicht zu verpassen.

Wir bekommen einen Tür-Code  um später das Tor zum Platz aufmachen zu können.

Wir gehen in die Stadt, die oben auf einen kleinen Berg liegt. Sie ist ganz nett anzusehen.

Essen ist angesagt...

Doch das war, bis auf den Salat, erstmalig  ein nicht ganz so leckeres Essen, was wir in Polen bekommen haben. Die Stadt ist sehenswert, auf jeden Fall sollte man sich die unterirdischen Gänge ansehen, was wir morgen früh machen wollen. Wir sind so von dem Essen gefrustet, so dass wir noch ein leckeres Eis in einer netten Eisdiele zu uns nehmen. Die jungen Leute sitzen hier und stellen sich ihr eigenes Musikprogramm zusammen, um es dann mit einer angenehmen Lautstärke abzuspielen.

Wir begeben uns müde auf den Heimweg,   um den Rest des Abends, raten sie mal, im Wohnmobil zu entspannen.

Noch ein Wort zu dem Campingplatz , er ist wirklich sehr gut ausgestattet und den gehobenen Ansprüchen gerecht.

Stellplatz Daten: Camping nr 201 "Browarny

 

50°40'48.1"N 21°45'17.7"E

 

Kosten: 67,- PLN (ADAC-Preis)

19. Tag: Sandomierz - Wrocław (Breslau)

Man kann es nicht glauben, es war in der Nacht so laut, durch die angrenzende Straße, das wir erst ziemlich spät eingeschlafen sind. Als ich meine Augen morgens öffne, denke ich: oh man ist die Uhr jetzt auch kaputt, da sie nur IIII anzeigt. Doch nein, es ist 11:11 Uhr. Oh Gott wie spät ist es? Wir wollten heute Morgen doch noch den Tunnel und die Stadt ansehen............

Das fällt nun leider aus, beim nächsten Mal vielleicht. Wir entscheiden uns, diesen Tag bis Breslau zu fahren, da uns sonst die Zeit wegläuft. Nachdem wir alles entsorgt haben, machen wir uns auf den Weg. Eine Pause legen wir zwischendurch noch ein.

Wir kommen am späten Abend im dunkeln in Breslau an. Wir fahren direkt auf den Campingplatz drauf zu, doch was für ein Schreck, es sieht so aus, als wäre er geschlossen.

Es findet hier eine riesige Marathon-Veranstaltung statt. So ein Sch.... Das ist der einzige Platz hier. Meine Frau springt aus dem Auto, um zum Campingplatz zu gehen. Es sieht wirklich so aus, als gäbe es den Platz nicht mehr, doch als meine Frau zurückkommt , verbreitet sie die freudige Nachricht, das der Platz doch geöffnet ist.

Ich soll zurückfahren, um dann durch das Marathon-Startportal zu fahren und dann gleich rechts, da wäre die Einfahrt. Man soll nicht glauben, was für ein Stein uns vom Herzen gefallen ist.

Wir richten uns ein. Es ist schon ziemlich spät. Wir fragen an der Rezeption, wo wir etwas essen können. Man erklärt uns, dass es zwei Möglichkeiten gäbe.  Die erste wäre gleich gegenüber,  der Pub oder der etwa 300 Meter entfernte Tennisclub. Dieser betreibt das Restaurant  Sofa Lounge & Restaurant. Wir entscheiden uns für das Sofa. Doch im dunkeln ist der Eingang nicht gerade einfach zu finden. Wir suchen doch ein wenig, um ihn zu finden. Ist wohl heute nicht unser Tag  mit den Eingängen. Wir lassen uns die Karte geben, um uns dann für eine Pizza zu entscheiden. Wir bekommen  ein super leckeres Essen, wo wir noch lange von sprechen werden. Danach geht's ins WOMO. Der Tag morgen soll in Ruhe angegangen werden.

 

Stellplatz Daten: Campsite Stadion Olimpijski Nr. 117

 

51°07'03.4"N 17°05'28.0"E

 

Kosten: 69 PLN

20. Tag: Wrocław (Breslau)

Am Morgen werden wir durch den Stadion-Sprecher geweckt, der mit irre schnellen und lauten polnischen Ansprachen, welches für uns nur als ein Gezische herüber klingt,  den Marathon eröffnet. Es hört sich so an, als säße er bei uns im Wohnmobil , doch er ist mehrere 100 Meter entfernt. Einige Start-Pistolen knallen, dann rennen die einzelnen Läufer-Gruppen los.

Den Frühstückstisch decken wir draußen, das Wetter ist einfach herrlich. Wir genießen es, doch das Gesabbele vom Stadionsprecher fängt an zu nerven. Also machen wir uns auf den Weg, Breslau mit dem Rad zu erkunden. Unser erstes Ziel ist die Jahrhunderthalle mit der Nadel  Iglica . Sie wurde 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Wir stellen die Räder ab und gehen zu Fuß weiter.

Es findet gerade eine Messe statt, die landestypischen Produkte werden hier vorgestellt und zum Verkauf angeboten. Uns zieht es aber zu den Wasserspielen, Multimedia Brunnen Fontana at Pergola der 2009 eröffnet wurde. Die Vorführungen mit  klassischer und moderner Musik  finden stündlich statt und dauern 3,5 bis 18 Minuten.

Wir werden dieses Spektakel noch mal am Abend genießen, wenn es dunkel ist, da soll es laut Campingplatzbesitzer am schönsten sein. Hier gibt es auch noch einen japanische Garten und wer uns kennt weiß, dass wir daran nicht vorbeikommen. Also geht's dort schnurstracks zur Kasse, den Eintritt von 2 PLN/Pers. gezahlt und dann nur noch genießen und Ideen sammeln.

Der Garten ist schon sehenswert, das Teehaus hat mir sehr gefallen. Ich möchte gern eines bauen und sammle immer noch Ideen. Da wir am Abend zur Multimedia Show wiederkommen möchten, beschließen wir,  nach dem Garten zum Panorama von Raclawice, der polnischen Attraktion Breslaus zu fahren. Hier wird eine Schlacht zwischen Polen und Russland auf einem 150 Meter langem 360° Bild gezeigt.

Da wir über die Ausstellungsfläche wieder zurück müssen, sehen und probieren wir natürlich ein wenig die polnischen Spezialitäten.

Auf dem Weg zum Panorama sehen wir uns schon mal die Stadt auf dem Rad an, es gibt viel zu sehen.

 Als wir dann die Eintrittskarten für das Panorama kaufen wollen, bekommen wir nur noch welche für 17:30 Uhr, es ist aber erst 11 Uhr. Also kaufen wir die Karten und fahren bis dahin in die Stadt.

Wir haben für heute die Universität auf dem Plan. Hier entdecken wir unseren ersten Breslau-Zwerg, doch dazu später mehr. Wir bezahlen den Eintritt, der auch den Turm mit einschließt. Dann sehen wir uns die einzelnen Säle an. Welche Pracht, ein unbedingtes Muss für jeden Breslau-Besucher, einfach genial. Dann geht es auf den Turm, der uns noch einen tollen Überblick von oben gewährt.

Wir halten uns sehr lange hier auf , es gibt noch eine Kunstausstellung, ein kleines Museum. Doch nun überkommt uns ein kleiner Hunger, wir entscheiden uns für die gegenüber liegende Kantine der Uni, die abgewogenes Essen zu fairen Preisen anbietet, welches auch noch schmeckt. Wir setzen uns nach draußen, um unseren Kuchen und einen Milchshake zu genießen. Dabei beobachten wir so allerhand...

Dann gehen wir noch kurz um den Rathausplatz, um uns einem ersten Eindruck zu bilden.  Wir sehen immer mehr Zwerge (poln. krasnale) in allen Ecken von Breslau,es gibt schon  über 300 von ihnen in der ganzen Stadt verteilt.

 

Doch was hat es damit auf sich? Auszug aus Wikipedia:

 

Die politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ hatte in den 1980er Jahren mit spontanen Aktionen (zum Beispiel Demonstrationen im Zwergenkostüm) Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und einen gusseisernen Zwerg („Papa Zwerg“) in der Breslauer Altstadt aufgestellt.

Größenvergleich mit einer Taube.

Im Sommer 2001 tauchten die ersten Zwerge, als Projekt von Studenten der Kunsthochschule, in der Stadt auf. Seit 2004 der Künstler Tomasz Moczek beauftragt wurde, zwölf Zwerge zu fertigen, gibt es die Figuren in verschiedenen Varianten in der ganzen Stadt. Anfang 2009 gab es bereits 95 Exemplare, heute (2015) sind mehr als 300 Zwerge in Breslau zu finden. Die Figuren werden aus Bronze gegossen und haben eine Größe von etwa 30 cm.

Dann wird es aber auch schon Zeit, mit dem Rad zurück zum Panorama von Racławice zu fahren, unsere Vorstellung beginnt gleich. Wir gehen hinein, um uns dieses Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Das ist ein Wou-Effekt, wenn man die Spiralen, die auf die Aussichtsplattform gehen, rauf geht. Einen deutschen Audioguide bekommt man auch.

Als wir raus kommen, sind wir geschichtsträchtig ein wenig gebildeter.

Es wird Zeit etwas zu essen, darum fahren wir nochmal zum Marktplatz, um ein Restaurant zu finden. Der Marktplatz ist ein Anziehungspunkt, die wundervollen Häuser, die ihn umgeben, sehen einfach toll aus. Eine Fassade schöner als die andere, aus allen architektonischen Stilrichtungen.

Nach dem Essen wird  es so langsam dunkel. Wir möchten uns ja noch die Fontänen-Show Fontana at Pergola ansehen, also müssen wir uns sputen. Als wir ankommen ist schon alles im vollen Gange, eine super Show. Doch leider ist sie schon nach kurzer Zeit zu Ende.

Wir haben für heute so viel gesehen und erlebt, darum machen wir uns auf zum WOMO, wo wir ein wenig Entspannung suchen und finden. Morgen ist auch noch ein Tag.

21. Tag: Wrocław (Breslau)

Zum Glück war die Marathon-Veranstaltung gestern gegen 17 Uhr zu Ende, somit konnten wir wenigstens die Nacht gut schlafen. Am Morgen holt meine Frau mit dem Rad Brötchen, ein Einkaufsladen ist in ca. 800 Metern Entfernung. Das Frühstück lassen wir uns bei Sonnenschein vor dem Wohnmobil schmecken, wir haben ja keinen Stress.

Es soll heute mit der Straßenbahn in die Stadt gehen, da wir uns gestern die Sehenswürdigkeiten des Stadtrandes angesehen hatten, soll es nun heute ins Getümmel gehen, der Stadtkern mit der Altstadt steht auf dem Programm. Es fahren fast alle Linien der Straßenbahn gegenüber des Campingplatzes ins Zentrum, doch wir nehmen die Linie 17, da sie uns direkt zu den drei Inseln bringt, welche unser Ziel zum Start sind.

Doch Achtung, die Tickets in der Bahn bekommt man nur mit Kreditkarte. Bargeld nehmen die Automaten nicht.

Zuerst besichtigen wir auf der Dominsel den Dom, wo wir auf den Turm wollen, es fährt ein Fahrstuhl hinauf. Wir benutzen ihn gegen einen kleinen Obolus. Der Ausblick ist sehr schön, man bekommt einen Überblick über die Dominsel, die Sandinsel, die Oder und die Dächer der Altstadt.

Genug gesehen, es geht weiter ins Innere, die Kirche ist eigentlich kostenlos, doch wer die kleine barocke Kapelle sehen möchte, sollte die 4 PLN berappen. Einfach wunderschön.

Wir sind begeistert, der Weg führt uns nun zur Liebesbrücke,der Dombrücke (Most Tumski). Wir entschließen uns, auch ein Schloss zu kaufen, welches natürlich hier angeboten wird. Unsere Namen drauf und schon hängt es nun an der Breslauer Dombrücke. Die Schlüssel werfen wir in die Weichsel, der Grund des Flusses muss schon eine riesengroße Sammlung von Schlüsseln aufweisen.

Es geht weiter über die Brücken, zu Fuß kann man hier eigentlich alle Sehenswürdigkeiten erreichen. Als nächstes seht dann der Rathausplatz auf dem Plan, doch ohne eine kleine Stärkung, die wir in der Uni Mensa zu uns nehmen geht's eben nicht. Wie schon mal erwähnt, das Essen ist gut .

Doch nun geht´s los, der Platz in Krakau hat ein anderes Flair, doch dieser hat auch seine besonderen Reize. Es wird alles angesehen,doch ins Rathaus kommen wir heute leider nicht hinein, schade. Natürlich gehen wir auch auf Zwergensuche.

Doch als wir alles gesehen haben, geht's noch ins Shoppingcenter, auch das muss sein. Man schaut ja gerne mal, was so in anderen Ländern angeboten wird. Meisten findet meine Frau dann auch noch das eine oder an der Mitbringsel. Und so als Abschluss des Tages hat sie sich das ja auch verdient.

Es fängt leicht an zu regnen, darum suchen wir uns ein Restaurant in der Nähe. Wir finden auch eines das polnische Hausmannskost  anbietet (Hubertus) . Ich lasse mich mal auf eine Rote-Beete-Suppe ein. Ich mag dieses Gemüse sonst nicht allzu gern, doch das Essen hier ist sehr lecker.

Danach geht es mit der Bahn zurück zu Campingplatz. Es soll auch langen für den heutigen Tag.

Sie sind uns nun 3 Wochen gefolgt, haben Sie noch Lust uns  auf die letzte Woche Südpolen 4